Wie stelle ich einen EPP-Nurflügel auf die Windstärke ein?

Mit einem EPP-Nuri kann man bei den verschiedensten Wetterbedingungen fliegen. Doch geht das nicht immer mit der gleichen Einstellung und vor allem nicht mit dem gleichen Gewicht! Hier hab ich paar Erfahrungswerte, um die optimale Leistung für jedes Flugwetter zu erreichen:

Wenig Wind, Thermikflug oder schwacher Auftrieb

  • Modell möglichst leicht
  • Schwerpunkt weit zurück. Je nach Modell kann das mit nur wenig Gewichtsverschiebung erreicht werden. Beim Frettchen ist der Unterschied zwischen Schwerpunkt vorn und hinten nur ca. 4-5g, bei einem Combat-Pfeil sind es dagegen ca. 20g.
  • mittelgroße Ruderausschläge mit viel Expo oder besser: Flugphasen mit kleinen Ausschlägen für Thermikflug und normalgroßen für Start und Landung..
  • Modell wird ganz leicht auf Höhe getrimmt, damit fliegt es im Bereich des geringsten Sinkens.

Mittlerer Wind, Hangflug und Combat

  • Modell ist mittelschwer (je nach Modell +0g bis +100g)
  • Schwerpunkt im mittleren Bereich
  • Ruderausschläge nach Geschmack, für Combat sehr groß viel mit wenig Expo, für Hangflug groß mit viel Expo.
  • Modell wird auf Gleitflug getrimmt, nicht zu langsam einstellen.

Sturm oder Dynamic Soaring

  • Modell wird aufballastiert, aber bitte die Grenzen der Belastbarkeit nicht überschreiten. 100g bis 400g (je nach Modell) sollten reichen.
  • Schwerpunkt im mittleren Bereich
  • Ruderausschläge eher klein, Expo nach Bedarf
  • Trimmung auf flotten Gleitflug. Wenn das Modell immer noch zu langsam ist, besser das Gewicht erhöhen. Eine zu tiefe Trimmung kostet Leistung - das Modell kommt nicht mehr auf Höhe, weil der Anstellwinkel zu gering ist und dann kein Auftrieb erzeugt wird.

Wo platziere ich den Ballast am besten?

Da gibt es einen Trick: Wenn der Schwerpunkt deines Modells für deine Bedürfnisse ERFLOGEN ist, wird er auf der Oberseite markiert. Das ist das "theoretische" Zentrum der Ballastkammer.

Um mit der Ballastierung gleichzeitig den Schwerpunkt etwas nach vorne zu verlegen, wird der Ballast (besser gesagt, sein Mittelpunkt!) um ein paar Millimeter nach vorne gerückt (je nach Modellgröße um 2 bis 5mm).  Als Ballast verwende ich die Bleiblöcke von Multiplex, die haben 160g. Eine gefaltete Graupner-Bleiplatte mit 65g ist gleich groß, nur dünner. So passen also 0, 65, 130 oder 160g in so eine Ballastkammer. Verschlossen wird sie mit einem Klettband, das über die ganze Breite geht.

Sollte ein Holm im Schwerpunkt verlaufen, kann eine geteilte Ballastkammer das Problem lösen....