Die EPP-Verrückten haben mal wieder zugeschlagen! Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung haben wir uns entschlossenen, unseren ersten echten Großsegler aus EPP zu erschaffen. Gleichzeitig sollte es kein Zweckmodell sein, sondern ein manntragendes Vorbild haben. Nach langer Suche wurden wir fündig. So entstand das größte EPP-Serienflugmodell der Welt. Die Daten des Vorserienmodells:
Die Bauweise hat sich für EPP-Modelle bewährt: Flügel und Rumpf sind aus Schaummaterial CNC-geschnitten (nur das erste Testmuster war aus Styro, die Serie ist aus EPP), die Verstärkung des Flügels erfolgt mit CfK-Holmen und Strapping-Tape. Die Ruder bestehen aus Balsa und wurden wie Flügel und Rumpf mit Tape bespannt. Alle Flügel-Parameter wurden für die Serienmodelle übernommen, nur die Seitenruder wurden noch etwas vergrößert und der Rumpf "scaler" gestaltet. Nachfolgend könnt ihr etwas über die Idee und Erprobung der Fauvel nachlesen, zum Serien-Modell geht es hier weiter. |
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Die Idee Wir wollten zeigen, dass aus EPP auch größere Flugmodelle machbar sind. Aufgrund meiner besonderen Vorliebe für Brett-Nurflügel sollte es ein solcher werden. Und da es sich bei Großmodellen meistens um Nachbauten "echter" Flugzeuge handelt, haben wir uns ein elegantes und ungewöhnliches Nurflügel-Segelflugzeug ausgesucht: Die Fauvel AV36c. Das Modell wurde im Maßstab 1:4 gebaut. Allerdings stammt die Profilierung nicht aus den 60er-Jahren, sondern von Peter Wick, dem Spezialisten für Brett-Profile. Er hat eigens für die Fauvel einen neuen Profilstrak entwickelt, der die besondere Aerodynamik und Statik dieses Modells berücksichtigt. Die Optik ist bei den hier abgebildeten
Versuchsmodellen noch sehr "rustikal"; der Rumpf unverschliffen,
breit und
eckig, keine angelenkten Seitenruder usw.. Nicht einmal der Flügel ist
teilbar, sondern am Stück getapet und bespannt - der Bau sollte sehr
schnell gehen, denn wir waren mehr
als gespannt, ob ein so großes Modell aus EPP überhaupt machbar ist?! Zum Glück waren unsere
Überlegungen
richtig und die Fauvel hat von Anfang an recht gut funktioniert. |
Die ersten Testflüge am Hang verliefen erfolgreich!
Die Flugleistung in der Thermik konnte wetterbedingt nicht getestet werden, dieses sollte bei der geringen Flächenbelastung jedoch kein Problem sein. Das Video des Erstfluges ist HIER zu sehen .... 2. Testtag: Leichter, nicht tragender Wind, sehr zerrissene Thermik, ausgeprägte Abwindfelder. Die Fauvel 2.7 nimmt Thermik bereitwillig an und steigt gut. Nur darf der Weg bis zur Thermik nicht zu stark im "saufen" liegen, denn Abwinde nimmt die Fauvel ebenso an ... da hilft dann nur Knüppel nach vorne und rausfliegen. In solchen Situationen rächt sich die geringe Flächenbelastung. Aber an dem Tag war es sehr schwierig, alle anderen Modelle hatten E-Antrieb an Bord - mal sehen, was die nächsten Tests bringen. 3. Testtag (und 1. Flug als Fauvel 3.3 mit verlängerten Flügeln): Aufgrund der Erfahrungen des 2. Tages habe ich 500g zusätzlichen Ballast in den Rumpf gepackt. Die Fauvel 3.3 macht mit dem Ballast besser Strecke mit etwas höherer Geschwindigkeit und weniger Höhenverlust - ich denke, dass 2,8 bis 3kg für das Modell ideal sein werden. Leider wieder keine langen Flüge, selbst die F3B-Kisten sind abgesoffen. Ein kleines Video ist HIER zu sehen. |
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Das Flugbild ist sehr ruhig und elegant, die Flugeigenschaften sind unkritisch. Durch die sehr geringe Fluggeschwindigkeit und hohe Streckung sieht das Modell noch größer und vorbildähnlicher aus, man kann es auf die Entfernung für ein bemanntes Original halten. Der Start kann fast aus dem Stand erfolgen, selbst mein 10-jähriger Sohn hat das Modell erfolgreich geworfen. Einfach ein leichter Schubs und schon liegt die Fauvel sicher in der Luft. Die Landung ist ganz einfach, die Fauvel kann gut ausgehungert werden. Butterfly ("Krähenstellung" der Ruder) verkürzt den Anflug sehr wirkungsvoll, steile Abstiege aus großer Höhe gelingen damit gefahrlos. |
Die Flugerprobung des Prototypen wurde
im August 06 beendet. In Hanstholm / Dänemark konnte die Fauvel
ihre Hangtauglichkeit ausgiebig beweisen. Bei Windstärken zwischen 2m/s
(fast zu schwach für Zagis) bis über 10m/s (kräftiger Wind) wurde
geflogen - die Fauvel war das am meisten geflogene Modell am Hang. Dabei
hat sich folgendes gezeigt: Das Flugverhalten des Modells entspricht weitestgehend denen des Originals:
Vom Prototypen zum Serienmodell Nach der Flugerprobung sollte das Modell spätestens zur windigen Flugsaison im Herbst/Winter 06 im Shop zu finden sein ... das haben wir leider nicht rechtzeitig geschafft. Es sollte noch bis März 2007 dauern, bis "es" soweit war. Folgende Fragen mussten zuvor noch gelöst werden:
Auch die 8-seitige Bauanleitung dauerte ihre Zeit, denn ohne exakte Vorgaben und Hilfestellungen wollte ich diesen Riesen-Bausatz nicht auf die Modellflug-Welt loslassen ... schließlich wurden hier einige neue Tricks gefunden, die so große EPP-Modelle erst möglich machen. Doch nun ist der Bausatz fertig und erfolgreich erprobt - die Fauvel ist endlich im Shop gelandet! HIER gehts zur Seite
der Fauvel AV36c aus EPP. |