Fauvel AV36C

 

 

 

 

 

 


Die Fauvel AV36 ist ein einsitziges Segelflugzeug aus Frankreich mit 12m Spannweite. Es begeistert seine Piloten durch hohe Flugstabilität und gute Flugleistungen schon seit 1951. Von Flugzeugbau Frebel in Nabern/Teck wurde es als Fauvel AV36C mit etwas größerer Spannweite (13m) hergestellt ...nur 4km von meiner Wohnung entfernt. Direkt nebenan entstand bei Bölkow eine AV36CM als Motorsegler.

Die Daten des Modells:

  • EPP-Scale - Segelflugmodell im Maßstab 1:4 mit 3,25m Spannweite

  • 3-teiliger Flügelaufbau >>>  zum Transport ist kein Teil länger als 1,25m.
  • Profilstrak von Peter Wick für Hang- und Thermikflug, speziell für dieses Modell entwickelt und optimiert

  • Fluggewicht 2600g - 3000g als voll ausgebauten Segler, 2700g - 3300g mit Elekto-Antrieb.

  • Bausatzinhalt: EPP-Flügel, mehrteilig, CNC-geschnitten mit allen Holmeinschnitten, EPP-Rumpf und Kabinenhaube, Ruderleisten,  umfangreicher Sperr- und Balsaholz-Frästeielsatz, 8 Ruderhörner, 8-seitige Bauanleitung.


Diese AV36C ist mit 3,25m Spannweite das größte EPP-Scale - Flugmodell - zumindest solange unsere XM1d noch nicht serienreif ist ;-)

Die Form stimmt sehr gut mit dem Vorbild (siehe Bild rechts) überein, das Flugbild und die Flugeigenschaften sind originalgetreu.

Im Vergleich zu den meisten GfK- / Holzbauten hat die EPP-Fauvel eine sehr geringe Flächenbelastung. Dadurch kann sie sehr langsam geflogen werden und ist im Flug kaum vom Original zu unterscheiden. 

Durch die von Peter Wick an das Modell angepassten PW-Profile ist zu der guten Thermikleistung genügend Dynamik für flotten Hang- und einfachen Kunstflug vorhanden. Zugunsten besserer Lenkbarkeit im Langsamflug wurden die Seitenruder leicht vergrößert - was Fauvel bei seinen späteren Versionen ebenfalls gemacht hat.


E
in EPP-Flugmodell soll auch in dieser Größe besonders robust gegen äußere Einflüsse wie Steine, Äste, unsanfte Landungen und Transportschäden sein.

Der Trick ist, die unterschiedlichen Materialien so einzusetzen, dass sie sich gegenseitig verstärken und gleichzeitig ihre Schwächen aufheben. Um den Bau schnell und sicher gelingen zu lassen, ist der Bausatz sehr weit vorbereitet.  Darum haben wir die bewährte EPP-Bauweise für diese Fauvel erweitert um 24 Frästeile aus Holz und erstmals abgestufte Rohrholme, teilweise in Doppelholm-Anordnung, eingesetzt. 

Der Flügel ist dreiteilig aufgebaut, kein Teil ist länger als 1,25m und der Transport dieses Giganten selbst im Kleinwagen möglich. Die Seitenruder sitzen abnehmbar zwischen dem Mittelteil und den Außenflügeln. Stabile Sperrholzrippen bilden einen festen Abschluss aller Flügelteile, die zusätzlich zur Steckung von kleinen Sperrholz-Plättchen gehalten werden. Diese Plättchen dienen als Sollbruchstelle bei zu harten Landungen und können bei Bedarf einfach ersetzt werden. 

Der Baukasten enthält:
5 Flügelteile aus EPP inkl der Holmausschnitte, einen Rumpf aus festerem EPP mit bereits ausgeschnittener  Kabinenhaube, den Frästeile-Satz (siehe Bild rechts), flugfertig profilierte Ruderendleisten, GfK-Ruderhörner und die 8-seitige, bebilderte Bauanleitung. Ein abgestimmter Holmsatz wird im Shop ebenso angeboten wie durchsichtige Kabinenhauben (klar und getönt) sowie gerade und gebogene Flächenverbinder aus CfK.

Die Balsaruder werden wie der Flügel und Rumpf mit Bügelfolie oder farbigem Klebeband bespannt (das ganz oben abgebildete Modell ist vollflächig  gestrappt und mit ultraleichtem Tape bespannt), das bewahrt die volle EPP-Robustheit. Das macht diesen Großsegler ideal für entspannenden Flugspaß im Alltag und erfolgreichen Einstieg in die "Großmodell-Fliegerei" - ohne großen finanziellen Aufwand, doch mit viel Genuss!



Auf dem vorigen Bild seht ihr die weiß-rote EPP-Fauvel von Guido - so perfekt kann EPP gebaut werden! Durch die Folienbespannung und saubere Vorarbeit ist es von Holz- oder GfK-Modellen optisch nicht zu unterscheiden und trotzdem extrem robust. Neben F-Schlepps macht Guido auch Hochstarts an einer F3B-Winde, die Haken sitzen an der gleichen Position wie beim Original beidseits des Cockpits. Es ist  mit 6 Rudern im Flügel, 2 Seitenrudern und F-Schleppkupplung komplettt ausgebaut, sogar ein Bugrad, klappbare Kabinenhaube und die Landekufe sind an Bord. Das Fluggewicht beträgt dabei nur schlanke 2700g. 

Wer sein Modell sehr vorbildgetreu bauen will, wird auf den Bildern die V-Form vermissen - diese kann ganz einfach mit gebogenen Flügelverbindern (sind im Shop) und etwas schleifen an der Sperrholzrippe eingebaut werden - fertig ist die Scale-AV36C. Fliegerisch ist die V-Form ebenfalls lohnenswert, da durch die größere Seitenruderwirkung die Kreise im Bart flacher und damit effektiver gehalten werden können.  


Eine EPP-Fauvel gleitet elegant am Hang oder kurbelt Thermikbärte aus und erfreut Piloten wie Zuschauer durch ihr majestätisches, ruhiges Flugbild. Dank der robusten Bauweise fliegt man auch an Orten und bei Wetterlagen, an denen man normalerweise keinen Großsegler einsetzen würde - EPP machts möglich.


Landungen sind selbst in schwierigem Gebiet möglich, man kann die Fauvel sogar in die Hand landen ... HIER seht ihr, wie es geht. Und sollte mal alles schief gehen: Ich bin mit meinem Modell schon mehrfach direkt und ohne Sicht gegen einen steilen Hang gelandet, inklusive Baumlandungen und Felsenkontakt - ohne bleibende Beschädigung! Probiert das bitte nicht mit einem herkömmlich gebauten Modell aus ...

Kurz vor der Landun mit Butterfly und gespreizten SeitenrudernDie Daten meiner AV36C sind:
Spannweite 323cm, Flügelfläche 92dm², Fluggewicht 2.630g >> die Flächenbelastung beträgt unter 30g/dm², was für einen Scale-Großsegler erstaunlich wenig ist.

Die Querruder sind wegen ihrer Länge geteilt und einzeln angelenkt plus die inneren Trimm-Klappen und 2 Seitenruder, alle 8 Servos sind günstige Hitec HS85MG. Der Akku hat 4 Zellen Sub-C (3600mAh).

Man kann herrlich viele Mischfunktionen einsetzen - von Butterfly bis zu gespreizten Seitenrudern als zusätzliche Bremse (wie auf den Fotos links und darunter), selbst  die Verwindung kann genau an die Flugaufgabe angepasst werden.

Andererseits kann die Fauvel auch mit nur 2 Servos geflogen werden. Elevons (= Quer- und Höhenruder kombiniert) reichen für leichte Modelle aus (+ 1-2 Servos für angelenkte Seitenruder bei Thermikmodellen). Diese können  mit ab. 2,2kg Fluggewicht gebaut werden - da reicht ein Ameisenf*rz zum oben bleiben ... ;-)

Kurz vor der Landun mit Butterfly und gespreizten Seitenrudern
Das ist wirklich ein EPP-Modell mit all seinen Vorzügen!

Modell oder Manntragend? Der fehlende Pilot verrät das Modell ...


Ein Elektro-Antrieb der Fauvel AV36 ist sowohl in Druck- als auch in Zug-Anordnung möglich, es gab beides im Original. 

Bei Druckantrieb rate ich zu einem Mittelmotor mit Fernwelle (siehe Grafik), das Mehrgewicht zum Segler beträgt ab 350g. Eingezeichnet sind ein Kontronik Kora 25-10, Lipo-Akku und eine 12" - Luftschraube an einer 45cm langen Fernwelle. 

Setzt man den Motor direkt ins Heck, wird es durch den notwendigen Schwerpunkt- Ausgleich merklich schwerer, der Bau ist aber einfacher. Das Mehrgewicht zum Segler beträgt ca. 3-4 - faches Motorgewicht, also ca. 500g bis 800g. Ein großer Vorteil dieser Bauart  ist, dass man den Antrieb abnehmbar montieren kann und damit 2 Modelle in einem hat.

Ganz ohne Mehrgewicht zum Segler geht es mit einem Frontmotor in Zug-Anordnung, davon gab es real diesen Prototypen (s.a. Zeichnung rechts). Mit seinem kleinen Fahrwerk ist er sogar eigenstartfähig - aber die Optik ist arge Geschmackssache. Im Modell funktioniert diese Anordnung gut, selbst Bodenstarts sind möglich.


 Dieses Modell ist nicht mit Tape oder Folie bespannt, sondern mit 49g-Gewebe und Parkettlack überzogen und mt der Spraydose lackiert. Da bin ich über die Langzeit-Erfahrungen des Piloten besonders gespannt  ...  


Links und darunter seht ihr Andreas Weiser (Autor des großen Testberichts in FMT-Extra "Segelflug"4/2008) mit seiner Fauvel 3.3 (AV36C mit etwas größerem Mittelteil).

Sein Modell wiegt flugfertig 2750g bei 333cm Spannweite, damit hat sie einen sehr guten Gleitwinkel. Thermik-, Hang- und einfacher Kunstflug sind ihr Metier.

Die abgestimmte Kombination aus Brett-Auslegung, den Spezial-Profilen von Peter Wick, hoher Streckung (über 12) und der niedrigen Flächenbelastung von nur 28g/dm² machen diese Flugleistungen möglich.

Sein großer Test ist HIER zu lesen.

Andreas fliegt meist in der Ebene und startet per F-Schlepp. Dieser gelingt mit der Fauvel aufgrund ihrer Schulterdecker-Auslegung und der guten Ruderfolgsamkeit sehr einfach, wobei es kaum einer Korrektur vom Piloten bedarf - sie fliegt einfach dem Schlepp-Flugzeug hinterher.

Die Fauvel ist regelrecht thermikgierig und zeigt auch kleine Aufwinde gut an. Mit den angelenkten Seitenrudern dreht sie auf der Stelle und ist immer "mitten im Bart".

 

Die außergewöhnliche Form und große Flügelfläche (fast 1m²) zeigen die Fluglage der Fauvel auch in großer Entfernung noch sehr gut an -  ein wichtiger Pluspunkt beim Hang- und Thermikfliegen.

Durch das stabile Flugverhalten kann sie minutenlang sich selbst überlassen werden  ohne Eingreifen des Piloten - das nennt sich entspanntes Modellfliegen.

HIER KÖNNT IHR DIE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DER PROTOTYPEN NACHLESEN